Deggingen

Wallfahrtskirche Ave Maria

Im Oberen Filstal in Deggingen liegt die Kirche Ave Maria. Seit ältester Zeit ein beliebter Wallfahrtsort, den heute wie damals viele Menschen aufsuchen, um in der Stille zu beten und zugleich die erhabene Kunst der Vorzeit zu bewundern. Unverändert gut erhalten zeigt sich dieses Marienheiligtum im strahlenden Glanz des deutschen Spätbarocks. 1929 wurde die Seelsorgearbeit durch den Bischof von Rottenburg den Kapuzinern anvertraut und 1932 das Kloster errichtet.    

Die Wallfahrtskirche nach den Anfangsworten des Biblischen Grußes "Ave Maria" genannt, wurde in den Jahren 1716 - 1718 erbaut. Sie ist ein Kleinod des deutschen Spätbarocks. Von mächtigen Linden umstanden, fügt sie sich mit der Umgebung zu einem Landschaftsbild von seltenem Reiz.
Ihre volle Schönheit zeigt sie erst im Innern. Reiche Stuckornamentik und kunstvolle Gemälde verherrlichen das Geheimnis der zur göttlichen Mutterschaft mit Gnaden erfüllten Jungfrau Maria.
Prunkstück von Ave Maria ist ihr Hochaltar. Gleich einer Monstranz von lobsingenden Engeln belebt, birgt er in seiner Mitte das Gnadenbild. Schöpfer dieses Meisterwerkes sind die Degginger Bildhauer und Stuckateure Ulrich Schweizer (geb. 1674) und Sohn Johann Jakob Schweizer (geb. 1700). Sie erstellten auch die anderen Stuckarbeiten der Kirche. Die großen Figuren auf dem Kranzgesims sind Kirchenväter, deren Schriften in besonderer Weise den Preis Mariens verkünden.  
Die Freskogemälde sind das Werk von Josef Wannenmacher (1722-1780). Das große Ovalgemälde hat als Thema die Worte aus dem Buche der Schöpfung: "... er wird dir den Kopf zertreten." (gen. 3,15). Durch List und Verführung bricht das Böse in die Schöpfung Gottes ein. Der Nachkomme einer Frau wird der Überwinder sein. Der Menschheitsbaum, von der Sünde verwundet, aber nicht bis in seine Wurzeln vernichtet, bringt als eigentliche Krone die Frau hervor, die mit ihrem Fuß den Kopf der Schlange zertritt.  
Die Bilder der Seitenaltäre und das Verkündigungsbild auf der linken Seite stammen von dem flämischen Künstler Martin von Valckenborch (1535-1612). Rudolf von Helfenstein (1560-1601) brachte diese Bilder aus Rom mit und stiftete sie Ave Maria.

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