Johann Baptist Georg Neruda, 1706 bis 1780, entstammte einer böhmischen Musikerfamilie, er wurde in Rositz geboren und starb nach einem erfüllten Musikerleben in Dresden, wo er die letzten dreißig Jahre in der Hofkapelle gewirkt hatte. Er erwarb sich als Violinvirtuose einen glänzenden Ruf; aus den Dresdener Rechnungsbüchern geht hervor, daß er zudem ein äußerst fruchtbarer Komponist gewesen ist, von dessen Werken leider nur ein Bruchteil erhalten geblieben ist. Zu seinen Lebzeiten erschienen nur sechs Sonaten 1764 im Druck; doch zeugt das Konzert in Es-Dur, das ursprünglich wohl der Violine zugedacht war, von der ungewöhnlichen Könnerschaft dieses Musikers.